Bei fortgeschrittenen Tradern ist die Nutzung der Bollinger Bands eine Selbstverständlichkeit. Trends erkennen und Handelssignale generieren kann der Trader kaum mit einem anderen Indikator so anschaulich. Die Bollinger Bands werden gern mit anderen Oszillatoren und Indikatoren genutzt. Welche, darüber entscheidet der Handelsansatz, mit dem ein Trader unterwegs ist. Im nachfolgenden Artikel werden dafür einige Tipps gegeben.
Definition
Es handelt sich um ein Mittel für die Chartanalyse. Der Nutzer geht davon aus, das basierend auf der Normalverteilung der aktuelle Kurs des Handelsinstruments mit einer größeren Wahrscheinlichkeit in der Nähe des Mittelwertes von vergangenen Kursen liegt. Es werden zur Ermittlung des gleitenden Durchschnitts der Durchschnittskurs einer festgelegten Zeitperiode errechnet. Danach wird der Kurs mit Formeln der empirischen Standardabweichung berechnet. Es erfolgt eine Weiterberechnung mit einem Faktor, welcher unterschiedlich sein kann. Danach wird der berechnete Wert mit dem zuvor berechneten Durchschnitt addiert oder subtrahiert. Als Ergebnis dieser Berechnungen wird im Chart für den Trader das Bild der drei Bänder sichtbar.
Interpretation des Kursverlaufs
Einfach gesagt interpretiert man den Verlauf des Kurses so wie folgt: Berührt der Kurs das untere Band, so gibt es einen Trendwechsel nach oben. Berührt er das obere Band, dann erfolgt eine Trendwende nach unten. Bei einem nicht so starken Markt, können die Bewegungen auch an der Mittellinie drehen. Kommt es zu einem Ausbruch aus den Bändern, so bewegt sich der Kurs in Richtung des Ausbruchs weiter. Bei Marktverhältnissen, die nicht von neuen Fundamentaldaten betroffen sind, welche durch diese bedingt zu spontanen Veränderungen neigen, kann der Trader dieser einfachen Interpretation folgen. Nutzt man die Candle Sticks, ist diese Chartinterpretation noch aussagefähiger.
Kaufverhalten der Märkte
Sobald der Kurs das obere Band erreicht hat, gilt der Markt als überkauft. Für das gehandelte Instrument wird ein hoher Preis gezahlt. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, das sich die Marktteilnehmer in der Mehrheit für einen Verkauf entscheiden und der Kurs mindestens bis zum mittleren Band zurück fällt. Der Kurs am unterem Band ist ein Beleg für einen überverkauften Markt. Der Preis ist niedrig und Markteilnehmer sehen einen Anreiz zu kaufen, was einen Kursanstieg zur Folge hat. Ist weder ein starkes Kauf- oder Verkaufsverhalten der Markteilnehmer zu verzeichnen, sich Angebot und Nachfrage immer mehr die Waage halten, dann rücken die Bänder zusammen. Irgendwann wird sich das ändern. Die Erfahrung zeigt, das ein Ausbruch in die Richtung zu erwarten ist, die vorherrschend war, bevor es zu dem Zusammenziehen der Bänder kam.
Kombinationsmöglichkeiten
Werden längerfristige Trends gehandelt, ist Daytrading für den Händler interessant oder wird Scalping genutzt. Davon hängt die Kombination der Bänder mit anderen Indikatoren ab. Besonders gern wird die Kombination mit dem Relative Stärke Index und der Stochastik gearbeitet. Letztgenannter Oszillator kann man bei Scalpern antreffen. Der Directional Movement Indikator wird als starker Indikator zur Bestimmung der Trendstärke gesehen. Jeder Trader sollte genau prüfen, welche Indikatoren in seine persönliche Handelsstrategie passen.
Traderwissen
Bollinger Bänder sind eine Möglichkeit die Volatilität am Markt zu messen. Sie dienen der Bestimmung in wie weit der Kurs im Vergleich zum letzten gleitenden Durchschnitt hoch oder niedrig ist. Es kann abgeleitet werden, wann der Kurs wieder zu alten Werten zurückkehrt. Es kann festgestellt werden ob der Markt überkauft oder überverkauft ist. Sind die Bänder weit auseinander hat der Trader es mit einer hohen Kursvolatilität zu tun und bei engen Bändern mit einem niedrigem Wert. Erhöht der Trader die Periodenanzahl bei den Bollinger Bändern, wird der Kurs die Bänder seltener durchbrechen. Es werden weniger Handelssignale generiert. Unruhe kommt in die Auswertung der Signale, sobald die Periodenzahl abnimmt. Eine Änderung der Standardabweichung ist möglich. Auch hier führt eine Erhöhung zu weniger Durchbrüchen der Bänder durch den Kurs.
Fazit
Durch die Kombination der Möglichkeiten, die die Bänder bieten und deren eigene Aussagekraft, ist es ratsam für den Devisenhändler diesen Indikator zu nutzen. Die Bänder dienen dem Anzeigen von Trends und die obere und untere Linie kann auch als Support und Résistance genutzt werden. Die Bänder werden als Kanäle betrachtet die sowohl waagerecht als auch auf- oder absteigend verlaufen können. Ein in jeder Hinsicht interessanter Wert.