Anfang Februar 2014 zeigt sich der US amerikanische Arbeitsmarkt durchwachsen. Die Arbeitslosenquote sank überraschend auf den tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren. Neue Stellen wurden dagegen wesentlich weniger geschaffen als erwartet. Nun hat die Fed die Drosselung der Anleihekäufe vom Arbeitsmarkt abhängig gemacht. Gerät nun durch schwache Vorgaben das Fortführens des Taperings in Gefahr? Auf welche Zahlen muss der Trader achten? Dazu nun einige Informationen.
Indizes
Chicago Einkaufsmanagerindex: Im Großraum Chicago ermittelt, gestattet dieser Index Rückschlüsse auf das verarbeitende Gewerbe. Die Bedeutung dieser Werte wird so hoch eingeschätzt, dass diese als Indikator für die Konjunktur der USA insgesamt gehen werden.
Empire State Manufacturing Index: Diesen ermittelt die Federal Reserve Bank of New York. Für den Staat New York wird ein Ausblick auf Entwicklungen der Verarbeitenden Industrie gewährt.
ISM Dienstleistungsindex: Die Stimmung der Einkaufsmanager des Dienstleistungsgewerbes gibt der ISM Einkaufsmanagerindex wieder. Der Wert wird vom Institute of Supply Management durch Befragung von 400 Managern ermittelt.
Philly Fed Index: Beim Philadelphia Fed Index wird bei Unternehmen deren momentane Einschätzung und die Konjunkturerwartung von der Federal Reserve Bank of Philadelphia abgefragt.
US Erzeugerpreis Index: Um mögliche Veränderungen von Handels- und Industriewaren abschätzen zu können und damit Rückschlüsse auf die Entwicklung der Inflation zu ziehen wird die Entwicklung der Erzeugerpreise ermittelt.
Basisdaten
US Arbeitsmarktdaten: Vom US Arbeitsministerium gibt es monatlich aktuelle Beschäftigungszahlen für den abgelaufenen Monat. Daten außerhalb der Landwirtschaft gelten dabei als besonders wichtig.
US Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe: Der US Arbeitsmarkt in seiner Entwicklung ist von besonderen Interesse. Die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wird als Hinweis für den gesamten Arbeitsmarkt der USA gewertet.
US Bruttoinlandsprodukt (BIP): Ein Gesamtbild der Leistungsfähigkeit der momentan größten Volkswirtschaft der Welt gibt das US BIP ab. Seine Entwicklung gilt als wichtiger Indikator.
Inflation: Die Entwicklung von Inflation und Deflation, je nachdem wie die Preisentwicklung gerade verläuft, hat Einfluss auf Beschäftigung, Einkommensentwicklung und -verteilung sowie die Streuung des Vermögens. Das Geschäftsklima wird beeinflusst und Reaktionen der Fed von diesen Werten beeinflusst.
Weitere Werte
US Auftragseingang für langlebige Güter: Ein Frühindikator für die industrielle Nachfrage, der auch Hinweise auf das Geschäftsklima in den USA gibt, ist dieser am Ende jeden Monats herausgegebene Wert.
US Frühindikatoren (Index of Leading): Dieser Index fasst die US Frühindikatoren zusammen. Zehn an der Zahl gehen sie unterschiedlich gewichtet in den Gesamtwert ein. Die Zinsspanne zwischen den 10 jährigen US Bonds und dem US Leitzins mit 33%, die inflationsbereinigte Geldmenge M2 mit 27,7 %, die Wochenarbeitszeit im verarbeitenden Gewerbe mit 19,7%, die reale Veränderung der Auftragseingänge für Konsumgüter mit 5,9%, Kursveränderungen des S&P 500 mit 2,9%, Lieferzeiten Komponente des US Einkaufsmanagerindex mit 2,9%, die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit 2,5%, die Anzahl privater >Baugenehmigungen mit 2% und das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan mit 1,9% sowie die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe mit 1,5% sind die Bestandteile des Gesamtindex. Für den Trader besonders interessant ist die Gewichtung!
Index US-Frühindikatoren
(rückwirkende Korrekturen des Conference Board berücksichtigt)
Quelle: Conference Board
US Import- und Exportpreise: Zur Einschätzung der globalen Wettbewerbsfähigkeit der US Wirtschaft wird dieser Wert herangezogen. Zur Bestimmung wird ein Warenkorb aus Importen und Exporten benutzt.
US Lagerbestände: Diese Daten der US Industrie- und Handelskammer sind als wichtiger Indikator für die Entwicklung der Auftragseingänge des verarbeitenden Gewerbes anerkannt. So sind sie ein wichtiges Indiz für die konjunkturelle Entwicklung der USA.
US Öllagerbestände: Die Energy Information Administration und das American Petrolium Institute geben diesen Wert jeden Mittwoch heraus. Unerwartete Veränderungen an den Rohölmärkten sollen dadurch vorhergesehen werden.
US Verbrauchervertrauen Conference Board: 3.500 Haushalte werden nach deren Einschätzung über die Lage der US Wirtschaftsleistung befragt. Fünf Fragen werden gestellt. Diese beziehen sich auf den Moment und die Sicht von sechs Monaten in der Region. Die Fragen beziehen sich auf wirtschaftliche Bedingungen, Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen, das Gesamteinkommen und Inflation.
US Verbraucherervertrauen der Universität of Michigan: Die Anzahl der befragten Haushalte beträgt hier 500. Schrumpft das Verbrauchervertrauen gilt das als Vorzeichen für schwächeren Konsum. 40% der Haushalte werden wiederholt befragt und 60% neue Haushalte kommen dazu um die 50 Fragen zur finanziellen Situation im Moment und mit Blick auf ein Jahr voraus zu beantworten.
MBA Zahl der Hypothekenanträge: Die Entwicklung des Immobilienmarktes wird von der MBA, der Mortgage Bankers Association of America, abgeschätzt. Jeden Mittwoch wird dieser Report herausgegeben. Die Entwicklung von Wohnungskäufen soll somit abgeschätzt werden.
Diese Fundamentaldaten sollte jeder Trader verfolgen und mit vergleichbaren in den für ihn interessanten Währungsgebieten abgleichen. Sie sollten Bestandteil jeder Fundamentalanalyse sein. Nicht berücksichtigt wurden die Leitzinsen. Ihnen ist ein gesonderter Artikel gewidmet.