Die lang anhaltende Krise des Euro hatte zeitweise sogar Gedanken über das Ende der Gemeinschaftswährung aufkommen lassen. Andere sprachen von teilweisen Ausstieg oder von Nord- und Südeuro. Nun scheint sich alles wieder zu stabilisieren und die Trader gewinnen wieder Vertrauen in die Gemeinschaftswährung der Europäer. Welche Nachrichten dazu Anlass geben und was sonst noch wichtig ist, wird weiter unten diskutiert.
Wirtschaftliche Impulse
Die Volkswirtschaften im Süden Europas hatten eine sehr schwierige Zeit hinter sich. Das Tal scheint nun erreicht zu sein und, wenn auch zaghaft, setzt Wachstum in diesen Ländern ein. Die ersten Wackelkandidaten haben den Euro – Rettungsschirm verlassen und ihr Bankensektor ist stabilisiert. Die auf einem gewaltigen Niveau befindliche Arbeitslosigkeit bleibt stabil oder beginnt wieder zu fallen. Die Inflation im Euroraum ist sehr niedrig. Diese Informationen sind zwar nicht jubelverdächtig aber doch einige gute Zeichen dafür, das das Vertrauen in den Euro wachsen kann und der Trader das in seiner Handelsstrategie für das Folgejahr beachten sollte.
Stabilität fördernde Maßnahmen
Die EZB gibt mit den niedrigeren Leitzinsen die Möglichkeit die Kreditvergabe an die Wirtschaft zu forcieren und damit Investitionen finanzierbar zu machen. Der letzte Ifo Bericht stimmt da bereits zuversichtlich. Um diesen Prozess noch weiter zu beschleunigen wird bereits über einen negativen Einalegezins für Banken bei der EZB laut nachgedacht. Aufkäufe von Staatsanleihen durch die EZB werden nur noch als letztes Mittel gesehen und die Staaten des Euroraums können sich jetzt schon wieder besser refinanzieren.
Politische Rahmenbedingungen
Ganz aktuell verspricht das Abkommen mit dem Iran über die Begrenzung dessen Atomprogramm für eine positive Entwicklung auch im Euroraum. Durch das Fallen von Handelsschranken zum Iran kann die Wirtschaft profitieren. Einige Wirtschaftseliten begrüßen auch die mögliche Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes als Motor für die Binnennachfrage, die ja in Deutschland momentan unter den Erwartungen liegt.
Bedeutung für den Trader
Die oben angesprochenen Punkte sind wichtig für die Fundamentalanlayse des Traders. Natürlich müssen auch Informationen aus den USA damit in Verbindung gebracht werden und es sollte eine ordentliche Gewichtung erfolgen. Der Euro sollte dennoch besonders im Fokus der Devisenhändler stehen, da seine Entwicklung nach dieser Krise gute Gewinnchancen bietet. Handelsentscheidungen auf einen steigenden Euro sind zu prüfen, da der Dollar nicht zuletzt durch die Haushaltspolitik der USA schnell massiv unter Druck geraten kann.